Die Klöster von Meteora

 

Mein Tomtom weigert sich hartnäckig die ausgesuchte Strecke anzusteuern. Eine schöne, auf der Karte gelbe, kurvige Strasse. Aber ich gebe nicht auf, bis ich sie auch ohne Tom gefunden habe:

Ein Blick auf’s Navi, noch einer auf die Karte, ja, doch, das ist die richtige, Naja und gelb ist sie ja auch irgendwie. Also 26km Schotter. Hat Spass gemacht und ich hab das Mopped nicht einmal umgeschubst!


Langsam komme ich dem Olymp näher. Gemeint ist natürlich der Berg, der Götter, der Olympos auf dem der Mythologie zufolge die Götter hausen. Aber wie es aussieht ist Zeus grad gar nicht gut drauf. Schwere schwarze Wolken hängen um den Gipfel. Da hoch zu fahren kann ich mir sparen. Naja, egal. Ist auch nur ein Berg.

Jetzt muss ich irgendwie an Thessaloniki vorbei. Am besten geht das auf der Autobahn. Die alte Strasse existiert kaum noch und geht dort wo es sie noch gibt direkt neben der Autobahn lang. Kann ich auch gleich die Rennstrecke nehmen und überhaupt: Die hab ich ja schliesslich bezahlt dann kann ich auch drauf fahren (und die wollten trotzdem 1.40 € von mir haben! Die Griechen kriegen einfach nicht genug).

Heute sind alle Klöster über Brücken oder Treppen, die in  die Felsen geschlagen wurden erreichbar aber früher sah das anders aus. Waren wie Besucher wurden über einen Korb, oder noch ungemütlicher in einem Netz an den Felsen entlang nach oben befördert. Die Entsprechenden Einrichtungen sind noch vorhanden und größtenteils sogar noch in Betrieb. Wenn auch heute damit keine Menschen mehr befördert werden und die Hanfseilwinde durch eine elektrische ersetzt wurde.

Die Klöster wurden ab dem 14, Jh. erbaut, also auch schon ziemlich alt das. Insgesamt gibt es 24 Klöster und Eremitagen von denen heute aber nur noch 6 bewohnt und damit auch der Öffentlichkeit zugänglich sind. Die übrigen waren entweder zu Baufällig zu schwierig zu erreichen. Die Eremiten sind halt auch nicht mehr das was sie mal waren.


Nach einem Frühstück im Kafeneon guck ich mir 2 der Klöster an.

Neben der Lage und natürlich der Aussicht sind die Klosterkirchen sehr beeindruckend. Die Wände und Decken sind komplett bemalt und geben biblische Geschichten wieder.

Zum Schluss treffe ich noch 3 Tschechen auch auf dem Motorrad, einer mit einer 1200GS, bei den anderen hat es nur zum BMW T-Shirt gereicht aber auch das tragen sie mit Stolz. Unter BMW Fahrern und Weltreisenden begrüßen wir uns überschwänglich. Die 3 machen eine ähnliche Tour sind aber in Gegenrichtung unterwegs. Von Ihren 6000km haben sie schon 4000 hinter sich. Ich werde noch mit eigens für diese Tour erstellten Aufklebern und Visitenkarten ausgestattet und verabschiede mich Richtung Olymp.

Der Weg dorthin schlängelt sich gemütlich, mal schneller mal sehr kurvig durch bergiges Land.

Der Tag hat früh begonnen. Um 6 weckte mich so ein doofer Vogel mit seinem Gezwitscher. Noch mal einschlafen ist nicht  ausserdem wollte ich eh früh raus um in der Morgensonne ein paar Fotos zu machen. Die Klöster sollten um 8 öffnen, da bleibt genug Zeit fürs Zusammenpacken, ein Frühstück und Fotografieren. Das Morgenlicht ist wirklich super.  Die Landschaft und die Klöster beeindruckend.

Weiter geht es immer Richtung Türkei. In der Gegend von Kavala beschliesse ich, das es jetzt genug für heute ist. Hier ist es schön. Strand und Meer. Nur noch einen Campingplatz suchen. Von dem Touristischen Griechenland entferne ich mich langsam und die Campings werden seltener.

Schliesslich ist doch noch was gefunden.  Allerdings entpuppt sich dieser als Dauercampingplatz. Ich bekomme ein finsteres feuchtes Eck angewiesen. Im Hintergrund die Disco. Aber die hört immer spätestens um 8 auf mit der Musik (na klar, wie alle Discos, halt) Aber gut, es war ein langer Tag. Erst mal Zelt aufstellen und Duschen.

Die Duschen sind Krass! Alles steht unter Wasser, Sauber ist was anderes, Ablagemöglichkeiten: Fehlanzeige, man muss während des Duschens seine Klamotten irgendwo auf den Boden legen. Langsam werde ich sauer.

Zurück zum Zelt, dort hat die Dauercampergemeinde, die mich bisher vollständig ignorierte damit begonnen Angelhaken mit Ködern zu versehen. Offenbar sind sie der Meinung, das die Fische am besten beissen, wenn man vergammelten Fisch verwendet. Es stinkt erbärmlich! Mir reichst! Ich reise ab!

In 10 Minuten ist das Zelt wieder abgebaut (viel ist es ja nicht) und alles irgendwie auf dem Mopped verstaut. Die Camping-Tussi erwische ich auch grad noch und lass mir meine Kohle wiedergeben.  Den Schlüssel fürs „Waschhaus“ behalte ich – irgendwie muss  man sich ja rächen!

Nur 10 Minuten später finde ich dann noch einen anderen Platz. Das ist schon besser. Und hier sitze ich nun im Strand Restaurant und genieße mein wohlverdientes Feierabendbierchen.


Es sind noch 220km zur Türkei. Die nächste Nacht werde ich bereits in Asien verbringen.